Allgemeine Fragen

 

Welche Informationen brauche ich für eine Aufstellung

 

Sie müssen keine Bücher gelesen haben, um am Familienstellen teilzunehmen. Es ist völlig ausreichend, sich in das Geschehen während der Aufstellung einzufühlen.

 

Wenn Sie ihr Anliegen aufstellen möchten, ist es sinnvoll, vorher einige Fakten Ihrer Familie in Erfahrung zu bringen. Diese sind unter anderem:

 

  • Der eigene Lebenslauf, besonders die ersten Jahre

  • Schwangerschaft der Mutter

  • Informationen über die leiblichen Eltern

  • Schwere Schicksale in der Familie

  • Sind Kinder tot geboren oder gab es Abtreibungen

  • Informationen über die Großeltern

 

Wie läuft eine Aufstellung praktisch ab

 

Alle Kursteilnehmer/Innen sitzen in einer Runde zusammen. Am Beginn der Aufstellung führe ich mit Ihnen ein Vorgespräch. Dabei nennen Sie mir Ihr Anliegen und meist sind noch einige Details zu klären. Sie wählen aus dem Teilnehmerkreis eine Stellvertreterin für Ihr Anliegen aus. Die Aufstellung beginnt mit Ihnen und dieser Stellvertreterin. Als erstes machen Sie Ihr Anliegen der Stellvertreterin gegenüber deutlich. Danach entwickelt sich die Aufstellung. Sie achten auf Ihr Gefühl und folgen Ihren Impulsen. Wenn erforderlich, schlage ich Ihnen weitere Stellvertreter vor, die Sie auswählen. Wenn das Anliegen beantwortet ist, ist die Aufstellung beendet. Sollte etwas noch unklar oder erläuterungsbedürftig sein, gebe ich die notwendigen Hinweise.

 

Wie wirkt eine Aufstellung

 

  • Manchmal durch den Erkenntnisgewinn. Oft reicht es aus, Strukturen offen zu legen und zu erkennen. Bei den Beispielen finden sie zwei Schilderungen, die das verdeutlichen.

  • Manchmal durch das Gefühl. Wenn man in den Aufstellungen die verdrängen Gefühle zulassen und durchleben kann, lösen sich Blockaden auf.

  • Manchmal lösen Aufstellungen Gefühle aus, die abebben, bevor das Problem gelöst ist. Das ist bei Traumatisierungen oft der Fall. Es ist zu viel Schmerz vorhanden, um in einem Anlauf bewältigt zu werden.

  • Manchmal scheinbar nicht, wenn ein Zwischenschritt durchgeführt werden musste, um z.B. sich von einer Illusion zu lösen.

  • Manchmal auf subtile nicht zu erklärende Art und Weise.

 

Kann Familienstellen auch schaden?

 

Meine Antwort ist Ja. Ich sehe im Wesentlichen folgende Gefahren:

 

Der Aufstellungsleiter ist in seinen eigen Bildern und seinem Wertesystem gefangen und versucht sie in der Aufstellung an den Klienten weiter zu geben. In schwereren Fällen wird Druck auf den Klienten ausgeübt. Der Leiter folgt ausschließlich seiner Vorstellung und übergeht Hinweise der Stellvertreter. Eine solche Situation kann man von außen nicht leicht erkennen. Es sieht alles plausibel aus und könnte ja zutreffen. Der Klient fühlt sich danach oft schlecht.

 

Stellvertreterinnen und Stellvertreter trennen sich nach der Aufstellung nicht von den Personen, die sie vertreten haben. Somit tragen sie nach der Aufstellung noch fremde Gefühle mit sich herum. Ich halte es für wichtig, dass alle Stellvertreter nach der Aufstellung bewusst aus der Rolle treten und wieder sie selbst werden.

 

Wenn Stellvertreter ihr eigenes System mit dem des Klienten verwechseln. Sie verzerren das Bild der Aufstellung. Dem Klienten wird ein Bild gezeigt, dass gar nicht stimmt. Meist hat der Klient oder die anderen Stellvertreter ein Gespür dafür, dass etwas nicht stimmt.

 

Deutungen und Erklärungen, die leichtfertig unmittelbar nach der Aufstellung abgegeben werden, können die Klientin in ihrer Sichtweise einengen. Mit spekulativen Interpretationen sollten sich alle an der Aufstellung Beteiligten zurückhalten.